Nie wieder ist jetzt! Diesen Claim hört man aktuell oft in Gesprächen und in den Medien. Hass und Intoleranz drohen wieder in unsere Gesellschaft einzudringen. Wir als Schule mit einem berühmten Widerständler als Namensgeber stehen hier in besonderer Verantwortung, uns zu erinnern und aufzuklären, dafür Sorge zu tragen, dass die Worte „Nie wieder“ mit Bedeutung gefüllt werden.

Wir erinnern uns!

Hans Konrad Leipelt erlebte durch die jüdische Herkunft seiner Mutter, Katharina Leipelt, selbst Repressionen der Nürnberger Rassengesetze, z.B. indem „Halbjuden“ ab 1940 ein Studium verwehrt wurde. So wechselte er 1941 an die Universität nach München zu Professor Heinrich Otto Wieland, der weiterhin aufgrund seines Status als Nobelpreisträger „Halbjuden“ unterrichtete. Leipelt kämpfte nach dem Todesurteil der berühmten Geschwister Scholl weiter gegen die Nazi-Diktatur und lehnte sich auf gegen das Regime. Er tippte das letzte Flugblatt der Weißen Rose ab und brachte es zu seiner Familie und Freunden nach Hamburg und München, sie verbreiteten es. Hans Leipelt wurde Anfang Oktober 1944 verhaftet, am 13. Oktober fand hier in Donauwörth der Prozess gegen ihn statt. Er wurde zum Tode verurteilt und am 29.01.1945 in München-Stadelheim hingerichtet.

Um „nie wieder“ mit Bedeutung zu füllen, haben wir Verantwortung als Schule und freuen uns deshalb sehr, dass Hans Leipelt im Rahmen einer Ausstellung über jüdische Schicksale aus Schwaben, die am Platz der Begegnung in Donauwörth, Ortsteil Parkstadt, bis 04.02.2024 zu sehen ist, beleuchtet wird. Und wir freuen uns noch mehr darüber, wenn Lehrkräfte und SchülerInnen dieses Angebot annehmen und sich weiterhin intensiv mit dem Schicksal von Hans Leipelt und den daraus resultierenden Konsequenzen für unsere gesellschaftliche Verantwortung auseinandersetzen.

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(Im Bild von links: Oberbürgermeister Jürgen Sorré, Quartiersmanager Jörg Fischer, Fatma Sonkur)